Geschichte Deutschlands

Zwischen Staatenbund und Nationalstaat
Wer sich mit der Geschichte Deutschlands auseinander setzen möchte, der sollte die Ursprünge im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen suchen. In den Jahrhunderten zwischen etwa 800 bis 1806 existierte kein Nationalstaat „Deutschland“ wie wir ihn heute kennen, sondern ein lockerer Staatenbund, der sich aus mehr als 300 Kleinstaaten zusammen setzte, an deren Spitze der deutsche Kaiser stand. Der berühmteste und mächtigste Kaiser dieser Zeit war Kaiser Karl V, der seinen Thronsitz in Aachen zu haben pflegte und über das gesamte Reich herrschte, das zur damaligen Zeit bis in das heutige Frankreich, Polen, Österreich und Belgien reichte.

Erst durch die Zerschlagung des Reiches durch Napoleon im Jahre 1806, zerfiel das Reich in wenige Großstaaten, um sich dann in ferner Zukunft zu einem einheitlichen Nationalstaat zusammen u fügen. Unter der Fremdherrschaft Napoleon wurden die Errungenschaften der Französischen Revolution, nämlich die Abschaffung der Ständegesellschaft und die Erklärung von Bürgerrechten, zum ersten Mal in Deutschland umgesetzt. Auch den Nationalismus der Deutschen förderte Napoleon, jedoch unbewusst. Denn in der Völkerschlacht von Leipzig im Jahre 1913 verbündeten mehrere deutsche Staaten gegen die französische Fremdherrschaft und befreiten sich in einer glorreichen Schlacht von Napoleon, mit dem Ziel einen eigenen Staat zu gründen.

Das deutsche Kaiserreich
Dies geschah auch im Jahre 1815 auf dem Wienerkongress, auf dem sich alle deutschen und österreichischen Fürsten unter der Leitung von Fürst von Metternich trafen um über das weitere Schicksal Deutschlands zu entscheiden. Es wurde das deutsche Kaiserreich mit Anschluss der Österreichischen Gebiete entschlossen und der österreichische König wurde zum deutschen Kaiser erklärt.

Die fürstlichen Entscheidungen auf dem Wiener Kongress führten zur Unterdrückung der liberalen und nationalen Bewegungen um Volke und drängte hin zu einer ausgebauten Machtstellung der Fürsten sowie einer absoluten Fürstensouveränität statt der Volkssouveränität, wie sie seit der Französischen Revolution immer häufiger verlangt wurde.

Dies führte letztendlich zum Vormärz und den 48er Revolutionen, die als Zeichen der Liberalen und Nationalen Strömung im Volke zu werten sind und das Ziel eines deutschen Nationalstaates mit einer Verfassung hatten.
Nach langen Verhandlungen in dem Parlament der Paulskirche wurde eine solche Verfassung in Jahre 1849 doch abgelehnt und einen Nationalstaat ohne Österreichische Gebiete oder ähnliches kam erst mit der Kaiserproklamation im Jahre 1871 zu Stande.

Die folgenden Jahre waren geprägt von industriellen Aufschwung und der Anbahnung des ersten Weltkrieges, auf den kurze Zeit später auch schon das Dritte Reich mit seinem Nationalsozialismus und dem anschließenden Zweiten Weltkrieg folgt.