Si und No – Spanien kurz erklärt

Pünktlichkeit: Si und No

In dem Süden geht man damit sehr entspannt um. Eine halbe Stunde später ist im Rahmen. In Katalonien (Region um Barcelona) legt man dagegen sehr viel Wert auf die Pünktlichkeit.

Per Sie: No

Man wird in Spanien schnell geduzt. Mach mit. Man kennt es aus dem angelsächsischen Raum. Aber immer daran denken, man ist mit einem „Du“ in Spanien noch nicht sofort ein Freund.

Vertraute Begrüßung: Si und No

Frauen geben sich Küsschen auf die Wange. Männer nur wenn sie sehr gute Freunde sind. Ansonsten eher Schulterklopfen. Die bei uns übliche Distanz bei der Begrüßung kommt in Spanien nicht sooo gut an.

Spanisch in Spanien: No

Ja, richtig gelesen. Natürlich kann jeder Spanier spanisch. Aber in vielen Teilen des Landes sprechen die Leute ihre eigene Sprache, das Baskische oder Katalanische ist eigenständig. Bitte dies dem Gegenüber nicht als Dialekt bezeichnen! Ein absolutes „No Go“ bei den stolzen Basken oder Katalanen. Sie sind hier sehr empfindlich.

Übrigens: Das ist auch der offizielle Grund gewesen, dass der FC Barcelona 111 Jahre nie Werbung auf seinen Fußball Trikots hatte. Weil – auf einem Trikot der Nationalmannschaft gibt es keine Werbung. Und der FC Barcelona wurde als Nationalteam von Katalonien angesehen. Das haben sie aber (leider) geändert.

Wenn man sich der Sprache weiter nähern möchte, bietet sich ein Sprachurlaub (z.B. www.sprachurlaub.de) an. Gerade in den tollen Städten wie Málaga oder Salamanca fällt dies leichter. Eine angenehme Umgebung mit dem Nützlichen (Sprache lernen) verbinden.

Frühstück in der Bar: Si

Um 11:30 gehen die Spanier häufig in eine (Tapas) Bar um dort ihr zweites Frühstück einzunehmen. Es geht hier nicht um die Getränke sondern um die schmackhaften Tapas die man in den Bars bekommen kann. Das erste Frühstück ist meist nur eine Tasse Kaffee mit oder ohne Keks.  

Übrigens: Die Schalen der Nüsse die im Rahmen der Tapas beim zweiten Frühstück anfallen, werden generell immer auf den Boden der bar geworfen. Keine Scheu. Ist so.

Mittagessen: Si

Wie vielerorts im Mittelmeerraum ist die Kultur des Essens in Spanien sehr stark ausgeprägt. Plane viel Zeit ein wenn Du mit Einheimischen zu Mittag isst. Bis zu zwei – drei Stunden kann eine Mittagspause dann schon mal dauern. Keine Eile – einfach mal genießen. Übringens, Paella ist in Spanien ein Mittagsgericht. Abends wird es nur den Touristen gereicht.

Fußball: Si und No

Nationalmannschaft: Si   

In Madrid ist FC Barcelona: No   

In Barcelona ist Real Madrid: No

 

Trinkgeld: Si

Wenn man gezahlt hat, lässt man den Betrag den man geben möchte, auf dem Tisch liegen. 5 – 10 Prozent sind ein guter Richtwert.

Stil: Si

Man wird kaum einen Spanier in kurzen Hosen rumlaufen sehen. Das überlässt man doch den Touristen. Wenn man einen Termin hat, auch zur Mittagszeit, ist langes Beinkleid angesagt. Wenn es um Geschäftstermine geht wird maximal das Sakko bei extremen Temperaturen zu Hause gelassen. Der Spanier hat wie der Italiener Geschmack bei der Kleidungswahl. 

Kinder: Si

Man kann sie überall hin (na ja, zu einem Geschäftstermin natürlich nicht) mitnehmen. Auch spät abends, sind sie gern gesehen. Dementsprechend hat man aber auch als „Ohne-ein-Kind-ins-Restaurant-Geher“ immer Kinder um sich 🙂

Bei Wasser und Brot: Si

Zu jedem Essen benötigt der Spanier Brot. Es ist von Region zu Region in der Menge unterschiedlich, aber es wird immer gereicht. Auch das Kohlensäurefreie (sin gas) Wasser ist ein Muss.

Leerer Teller: No

Auch wenn zu gut schmeckt. Bitte einen kleinen Rest auf dem Teller lassen. Der Gastgeber denkt sonst es war zu wenig und der Gast geht hungrig.

Sprachliche Tücken: Si

Nicht so passend ist es dem Kellner ein lässiges  „Una Cola“ entgegen zu schmettern. Bitte Coca-Cola sagen. Nur „Cola“ heißt nämlich Schwanz! Auch Mitsubishi hatte sein Lehrgeld zahlen müssen. Der Geländewagen „Pajero“, in vielen Ländern unter dem Namen ein Erfolg, heißt in Spanien Montero. Aber erst nachdem der Autohersteller festgestellt hatte das Pajero  XXX heißt (hier bitte bei www.leo.org nachschauen). 🙂

Also, hätte derjenige bei Mitsubishi sein Spanisch in Spanien gelernt, so hätte er heute noch seinen Job.